Die letzten Jahre hatte ich regelmäßig ein Biberpärchen beobachten können. In diesem Jahr musste ich feststellen, dass sich der Ort der Aktivitäten und die Zeit wohl verschoben hatte. Abgesehen von kurzen Begegnungen, traf ich regelmäßiger Bisamratten an als Biber.
Weiter Fluss aufwärts war über den Winter ein beträchtlicher Biberdamm entstanden. Alles schön und gut, doch der Biberdamm liegt recht exponiert direkt neben einem regelmäßig befahrenen Radweg, welcher zudem auch von Spaziergängern sowie Hundehaltern genutzt wird. Kein wirklicher Platz, ungestört auf den Biber zu warten.
Nachdem ich an einem Abend nach erfolglosen Warten an meinem alten Plätzchen am Biberdamm noch einen Biber antraf, war mein Interesse geweckt. Jetzt wollte ich einmal die frühen Morgenstunden nutzen, den Biber zu fotografieren. Mit Kamera und Isomatte gewappnet zog ich so lange vor Sonnenaufgang los. Ich wollte mich in Ruhe positionieren, um den Biber nicht zu stören und eine reale Chance auf ein Foto zu haben. Schon auf halbem Weg zum Biber kam mir ein Fahrrad entgegen. Das Fahrrad hielt direkt auf mich zu. Ich hatte keine Ahnung weshalb. Schon hatte ich mein "Ground-Pod" zum Schutz vor mich gehalten und den Radfahrer angesprochen, ob er mich sehe. "Ja, er würde mich sehen.", war die Antwort, bevor er endlich ausscherte. Keine Ahnung, was das für eine Aktion war.
Dann wartete ich. Immer wieder bewegte sich das Wasser verdächtig. Im Gestrüpp am gegenüberliegenden Ufer gab es auch regelmäßig Bewegung. Eigentlich war ich mir sicher, dass der Biber schon da war. Wenn es doch endlich hell genug zum Fotografieren würde. Ungeduldig wartete ich auf das Licht des neuen Tages. Das war ein langes und auch unbequemes Warten. Bäuchlings und noch halb auf dem Radweg liegend - da ist einfach nicht viel Platz, um aus Distanz den Biber zu beobachten - wartete ich auf den anbrechenden Morgen und die Chance, den Biber abzulichten. Wirklich, dann kam er. Was für eine Freude!
