Dieses Mal war ich schon recht früh losgezogen. Ab dem späten Nachmittag wartete ich geduldig, was sich blicken lassen würde. Zuerst graste eine Hirschkuh gemächlich in der Abendsonne. Dann tauchten zu meiner Freude plötzlich ihre zwei Kälber auf. Schon hatte ich gehofft, ich könnte tolle Aufnahmen beim Säugen machen. Zwar durfte eines der beiden Kälbchen trinken, doch leider durch das Muttertier verdeckt auf der mir abgewandten Seite.
Rasch verzog sich danach die Hirschkuh mit ihren beiden Kälber dann im Dickicht und ich durfte wieder eine ganze Weile warten, bis ich plötzlich eine Bewegung im hohen Gras wahrnahm. Schlich sich da doch ein einjähriger Hirsch herum, ohne dass ich es bisher bemerkt hatte. Auf einen Fototermin hatte der Spießer aber keinen Bock. Auch er verzog sich ins Dickicht.
Wieder galt es zu warten. Doch das Warten lohnte sich. Als es mehr und mehr auf den Sonnenuntergang zuging, füllte sich plötzlich die vor mir liegende Lichtung mit Leben. Ein Kahlwildrudel äste friedlich vor sich hin und ich durfte still staunend beobachten. So nahe wie an diesem Abend ist mir das Rotwild noch nie gekommen. Über all die tollen Aufnahmen genoss ich an diesem Abend den tiefen Frieden welcher das zufrieden äsende Wild ausstrahlte.