... wenn die Sonne hinter dem Horizont abtaucht und der Himmel sich wunderbar verfärbt, geht ein Tag zu Ende und bricht mit der Dämmerung die Nacht herein. Bald beginnen die ersten Sterne am Himmel zu funkeln. Aber es braucht noch Zeit und Geduld, bis die Schwärze der Nacht - so weit es das in allem Licht-Smog tatsächlich gibt - die funkelnde Pracht des Sternenhimmels preisgibt. Wenigstens wird es Ende August/Anfang September nicht mehr so spät dunkel und Sternengucker brauchen nicht soviel Geduld, bis es richtig Nacht wird. Eine Gute Zeit, auch nach der Milchstraße Ausschau zu halten.
Wer einmal in den Bann der Milchstraße gezogen wurde, kommt schwer wieder davon los. So zog ich dieser Tage wieder einmal nachts los, die Milchstraße auf meinen Sensor zu bannen. Den Termin hatte ich mir schon vorab in meinem Kalender vermerkt, damit ich ja nicht den Zeitpunkt des Neumondes verpasse. Einen Monat zu vor hatte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Jetzt passte nicht nur der Termin des Neumonds, sondern auch das Wetter bescherte mir einen klaren Himmel. Zuerst einmal stand ich mit Stativ und Kamera staunend unter dem funkelnden Nachthimmel. Es ist schon erstaunlich, was etwas Dunkelheit fernab der beleuchteten Städte hervorzaubert. Wenn ich da so unter dem funkelnden Sternenhimmel stehe, muss ich immer unweigerlich an Abraham denken, welcher vor sein Zelt trat und von Gott das Versprechen erhielt, dass seine Nachkommen so zahlreich wie die Sterne am Himmel würden. Bei uns in Mitteleuropa gibt es nur ganz wenige Fleckchen mit geringem Licht-Smog. Was sahen wohl Generationen vor uns, als die Nächte bei Neumond noch wirklich stockdunkel waren?
Immer wieder bin ich beim Fotografieren der Milchstraße dann erstaunt, was der Sensor alles noch ablichtet, das ich mit bloßem Auge so detailliert nicht wahrnehmen kann. Vor Jahren hätten wir noch geträumt, in diesem ISO-Bereich problemlos unterwegs zu sein. Selbst habe ich schon viele Jahre fotografiert, als die Digitalfotografie noch einem fernen Planeten glich. Meistens war in meiner Kamera ein 100 ASA-Film eingelegt. Wenn ich einmal mit 400 ASA fotografierte, empfand man das schon als signifikant empfindlicher. Bei 800 ASA war dann in der Regel Schluss. Damit verglichen sind die heutigen Möglichkeiten schon ein Quantensprung.
Wer gerne selbst Sternenbilder/Milchstraßenfotos machen möchte, für den habe ich in der Rubrik "Tipps & Anregungen" ein paar Informationen zusammengestellt. Mit untenstehendem Link kommt man direkt zu den entsprechenden Tipps.